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0 31.01.2025
Skihasen kennt man. Sie leben häufig im Flachland und sind nur gelegentlich im Gebirge anzutreffen. Doch wer hat schon einmal einen Alpenschneehasen gesehen? Sie sind selten und sie gehen dem Skihasen eher aus dem Weg. Dazu später.
Im Sommer ist er graubraun, im Winter schneeweiß. Der Alpenschneehase (Lepus timidus varronis) ist ein faszinierender Gestaltwandler. Deshalb haben ihn die Spenderinnen und Spender der Deutschen Wildtier Stiftung zum Tier des Jahres 2025 gewählt. Drei Tiere aus dem deutschen Alpenraum standen zur Wahl. Am Ende konnte sich der Schneehase klar gegen seine Mitbewerber Alpenmurmeltier und Alpensteinbock durchsetzen.
Mit der Ernennung des Alpenschneehasen zum Tier des Jahres 2025 möchte die Deutsche Wildtier Stiftung auf eine faszinierende und extrem seltene Tierart aufmerksam machen und die Grundlage für ihren wirksamen Schutz schaffen. Der Alpenschneehase wird auf der Roten Liste der Säugetiere Deutschlands als „extrem selten“ geführt. Er lebt in Höhenlagen ab 1.300 Metern und zeigt sich nur sehr selten – egal, zu welcher Jahreszeit. Er ist das Chamäleon unter den Hasen und perfekt an den alpinen Lebensraum angepasst.
Vor dem Winter weicht sein braunes Haarkleid einem weißen Fell. Dieses dient nicht nur der Tarnung, sondern isoliert auch besonders gut, da die weißen Haare luftgefüllt sind. Doch der alpine Spezialist hat es in Deutschland zunehmend schwer. Als eine an die Kälte angepasste Art macht dem Alpenschneehasen vor allem der Klimawandel zu schaffen, der in den Alpen besonders stark zu spüren ist und für steigende Temperaturen sorgt. Niederschläge verändern sich und die Schneefallgrenze verlagert sich nach oben.
Zudem beeinträchtigen menschliche Aktivitäten wie Ski- und Freizeittourismus die Rückzugsorte des Schneehasen. Schneehasen brauchen beruhigte alpine Bereiche. Die Nähe von uns Menschen führt bei den Tieren zu Stress, der wiederum auf Kosten des Immunsystems und der Kondition geht und die Überlebenschancen verringert. Wer in den Bergen unterwegs ist, sollte sich unbedingt an das Wegegebot halten und in den Skigebieten die Pisten und Loipen nicht verlassen. Die Deutsche Wildtier Stiftung setzt sich dafür ein, nach dem Vorbild mancher europäischer Nachbarländer Wildschongebiete in Deutschland auszuweisen, in denen neben der Jagd auch Tourismus und Wintersport begrenzt werden.
Natur- und Artenschutzprojekt Alpenschneehase
Über die Population des Alpenschneehasen in Deutschland liegen kaum Daten vor. Hier will die Deutsche Wildtier Stiftung ansetzen und 2025 mit der Erfassung des Alpenbewohners beginnen. Ziel ist es, wissenschaftliche Grundlagen zu schaffen, um daraus langfristige Schutzmaßnahmen für den Alpenschneehasen und andere Wildtiere in den Alpen zu entwickeln und den Lebensraum der Alpenschneehasen zu bewahren. Darum bittet die Stiftung um Mithilfe und ruft dazu auf, von Dezember bis Ende Februar 2025 Sichtungen von Alpenschneehasen unter Schneehase@DeutscheWildtierStiftung.de zu melden. Benötigt werden folgende Informationen: Standort in Form von Geodaten, Datum und Uhrzeit, Anzahl der Tiere und nach Möglichkeit ein Fotobeleg. Die Daten werden gesammelt, um daraus Erkenntnisse über die Verbreitung der Schneehasen zu erhalten und Schutzmaßnahmen zu erarbeiten. Außerdem werden die Daten dem Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) zur Verfügung gestellt.
Zu den Bildern: Schmilzt der Schnee, verkehrt sich die winterliche Tarnung in das glatte Gegenteil. Foto: Deutsche Wildtier Stiftung/Stephan Huwiler
Im Sommer ist der Alpenschneehase unauffällig gefärbt und von seinem Bruder, dem Feldhasen kaum zu unterscheiden. Foto: Deutsche Wildtier Stiftung/Stephan Huwiler
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