Donnerwetter, das war günstig: Direkt an der Straßenbahn-Haltestelle gelegen

0 10.01.2022

DELLWIG. Johanna und Josephine S. und eine dritte Person, deren Namen man leider nicht mehr entziffern kann, schickten ihre launigen Grüße aus Dellwig in die Welt. Der Handschrift nach zu urteilen, war Johanna diejenige, die dichterisches Talent hatte. Nicht alle Zeilen sind beim Scannen erhalten geblieben, nur die folgenden: "Wenn Du lauschst der Winde Sausen, denke, daß in ihrem Rauschen, ich mit Dir will Grüße tauschen." - Vielleicht waren diese Zeilen nicht selbstgedichtet, sondern nur ein Spruch aus einem Poesie-Album. Kurz nach 1900 ist die Karte zur Post gegangen, die - praktisch. praktisch - in dem neuen (erbaut 1902) großzügigen Haus der Sandgathes untergebracht war. Am Rande: Damals wurde die Adress-Seite einer Karte nicht beschrieben, und deshalb findet man auf vielen Drucken aus der Zeit diese "bekritzelten" Ränder.

Auf dem Balkon des Restaurants Sandgathe knubbeln sich die Menschen. Es gab ja auch allerhand zu sehen auf der Donnerstraße. 1891 war der Bahnhof Dellwig eröffnet worden und 1898 die Straßenbahnlinie vor dem Haus. Diesen Standortvorteil strich man mit den Worten "Straßenbahn Haltestelle" hervor. 1961 wurde das repräsentative Haus durch einen Neubau ersetzt. Eine Gastwirtschaft gibt es dort noch immer. Das "Donnerwetter" ist Dart-Freunden ein Begriff.

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Ein paar Stichworte dazu reichen. Die Fotos vom Bahnhof Dellwig und vom "Donnerwetter" schoss Andreas Koerner, der Scan der Ansichtskarte ist vom Kultur-historischen Verein Borbeck.

 

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