Die Mauerbiene schaut in die Röhre

Und für die Brut muss sie ganz alleine sorgen

0 26.04.2019

Einen dicken Brummer hat Hans Dieter Dommer am Insektenhotel getroffen. Eine Mauerbiene war gerade beim Einchecken, als der Schönebecker das Foto schoss. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um die Gehörnte Mauerbiene. Sie zählt zu den Einsiedlerbienen. Sie bauen ihre Nester und versorgen ihre Brut allein. Sie baut im Laufe ihres kurzen Lebens – die gehörnte Mauerbiene bringt es auf ein, zwei Monate – vier bis 30 Brutzellen und zwar eine nach der anderen. Ist die erste fertiggestellt, wird sie erst mit Proviant – also Pollen und Nektar – gefüllt, bevor ein Ei in die Zelle gelegt wird. Dann verschließt die Gehörnte Mauerbiene die Zelle sorgfältig und beginnt mit dem Bau der nächsten.

Der Vorrat für die „Kleinen“ reicht drei bis vier Wochen lang. Dann ist die Larve ausgewachsen. Sie verpuppt sich dann bis zur fertig entwickelten Biene. Meist lässt sich die Larve dabei ein paar Monate Zeit. Biologen nennen das „Diapause“. Die Mutter-Biene lernt also ihre Nachkommen nie kennen.

Im nächsten Frühling verlassen zuerst die Männchen und dann die Weibchen ihr Nest, nachdem sie in Kokon, Querwände und Lehmpfropfen ein Schlupfloch genagt haben. Die Gehörnte Mauerbiene hat also einen einjährigen Lebenszyklus und es gibt nur eine Generation pro Jahr. Zum Glück, für das Mauerbienenweibchen. Die Männchen beteiligen sich nämlich nie am Brutgeschäft.

Die Gehörnte Mauerbiene ist sehr auffällig und in unseren Breiten recht häufig. Allerdings mögen sie keine Höhenluft und bleiben unter 500 Meter über NN. Die Weibchen sind ein wenig pummelig und 12 bis 16 mm groß. Der Körper ist schwarz, der Hinterleib rostrot bepelzt. Die Männchen sind etwas kleiner und haben weiße Haare im Gesicht. „Hörnchen“ haben im übrigen nur die Weibchen und zwar vorne am Kopf und wegen der Haare sind sie nur schlecht zu sehen.

Die Gehörnte Mauerbiene mag das Kleinklima der Städte und artenreiche Gärten. Deswegen kann man sie auch bei uns oft beobachten. Häuserwände oder Mauern sind für die Mauer(!)biene geeignete Nistmöglichkeiten.Sie benutzt Hohlräume wie Ritzen, Löcher im Putz, Spalte von Fensterrahmen und so weiter.

 

Übrigens: In Deutschland gibt es 585 Wildbienenarten, die für den Laien nur sehr schwer auseinander zu halten sind.

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