Die Mandarine war die allererste

Aus dem leckeren Konditionsknicker entstanden durch Kreuzung viele andere Arten

0 02.12.2022

Auf keinem Nikolausteller darf sie fehlen. Und oft ist sie die erste Frucht, die von den Kindern verputzt wird. Apfelsine und Apfel bleiben länger liegen. Die Apfelsine, weil sie schwer zu pellen ist und sauer sein kann, und Äpfel gibt es das ganze Jahr über. Die Mandarine ist willkommen, weil man sie mühelos – also ohne klebrige Finger zu bekommen – in kleine Stücke teilen kann. Außerdem ist sie süß und vitaminreich, ein toller Konditionsknicker.

Die Früchte wachsen an kleinen immergrünen Bäumen. Die Zweige sind mit wenigen, kleinen Dornen besetzt. Die meist dunkelgrünen Blätter sind lederartig und spitz zulaufend. Der Blattstiel ist wie ein Blatt verbreitert und nur undeutlich vom Blatt abgesetzt. Die Blattränder sind leicht gekerbt. Die Blüten stehen einzeln oder zu wenigen in den Blattachseln.

Jede Frucht besteht aus etwa zehn Segmenten, die mit orangefarbenen Saftschläuchen gefüllt sind. Jedes Segment ist von einem dünnen Häutchen umgeben, die ganze Frucht von einer zweigeteilten Schale. Die innere Schicht der Schale ist weiß, die äußere grün bis orange. Die Samen sind oval, an einem Ende rund, am anderen zugespitzt. Im Innern sind sie grün.

Mandarinen sind alt. Uralt sogar. Seit einigen tausend Jahren werden sie in China kultiviert. Man vermutet, dass sie aus dem Nordosten Indiens oder dem Südwesten Chinas stammen. Nach Europa kamen sie um 1800.

Durch Kreuzung ging es munter durcheinander in der Familie der Rautengewächse und es entstanden:

Leckere Verwandte

Die Orange ist aus einer Kreuzung von Mandarine und Pampelmuse hervorgegangen.

Die Rückkreuzung von Orange und Pampelmuse ist die Grapefruit.

Die Clementine hat einen bedeutenden Vorteil: Sie ist fast kernlos. Entstanden sind die Clementinen im Mittelmeerraum aus der dort zuvor heimisch gewordenen Mittelmeermandarine und der Orange.

Die Minneola ist eine Kreuzung aus Mandarine und Grapefruit.

Ebenfalls eng mit der Mandarine ist die Tangerine verwandt.

Außerdem gibt es Minneola, eine Kreuzung aus Mandarine und Grapefruit, und die Tangor, eine Hybride aus Tangerine und Orange.

Die Pampelmuse bringt die größten Zitrusfrüchte hervor.

Pomelo ist im deutschen Sprachraum ein Handelsname für verschiedene Sorten von Pampelmusen. Sie sind keine eigene Art. Die Früchte der Pomelo sind nicht so bitter.

Die Bitterorange oder Pomeranze entstand vermutlich aus Pampelmuse und Mandarine.

Die Satsuma kommt aus dem Süden Japans. Sie bildet süße, fast kernlose Früchte.

Die ebenfalls essbaren Früchte der Kumquat sind besonders klein, sie werden etwa 3 bis 4 Zentimeter groß.

Die Bergamotte ist vermutlich aus Süßer Limette und Bitterorange (oder Zitronatzitrone) entstanden. Die Früchte werden wegen der ätherischen Öle in der Schale angebaut. Mit dem Bergamottöl wird z.B. der Tee Earl Grey aromatisiert.

Die Zitrone oder Limone ist aus einer Kreuzung zwischen Bitterorange und Zitronatzitrone entstanden, man vermutet im Norden Indiens vor über tausend Jahren.

Die Zitronatzitrone schließlich gilt als die erste in Europa angebaute Zitrusfrucht. Sie hat eine enorm dicke Schale und wird zu Zitronat verarbeitet.

Zum Bild: Mandarine oder Clementine? Gar nicht leicht, von außen zu unterscheiden. Clementinen haben nur wenige Kerne.

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