Die Blüten muffeln ein wenig

Aber Liguster ist eine fabelhafte Heckenpflanze

0 05.06.2020

Unsere Ligusterhecke war 1,60 Meter hoch. Nicht zu hoch, als dass der Vater sie nicht einigermaßen bequem hätte schneiden können – und zwar nicht mit der elektrischen Schere. Sie stand in unmittelbarer Straßennähe. Im Sommer litt sie an Trockenheit, im Winter bekam sie so manche Portion Streusalz von der Straße ab und Asche aus dem Kohleofen. Sie war also Kummer gewöhnt und ist es vermutlich heute noch. Wenn Vater mit dem Schneiden nicht nachkam, blühte sie sogar. Die kleinen weißen Blüten waren die eines Flieders nicht unähnlich. Sie rochen nur nicht so schön. Die Hecke steht nach siebzig Jahren immer noch an ihrem Platz und ihre Blätter leuchten dunkelsattgrün und sind glänzend gesund.

Der Gewöhnliche Liguster (Ligustrum vulgare) ist eine fabelhafte, dicht wachsende Heckenpflanze, die im Gegensatz zu Thuja-Hecken und Kirschlorbeer auch für die Tierwelt einiges zu bieten hat. Mit dem süßen Nektar locken die Blüten des Gewöhnlichen Ligusters verschiedene Insekten an, darunter auch Tagfalter wie Weißlinge, das Große Ochsenauge und der Kleine Fuchs. Raupen einiger Nachtfalterarten haben Ligusterblätter auf ihrem Speisezettel stehen,

Eine gewisse Ähnlichkeit der Blüten mit denen des Flieders ist nicht verwunderlich. Beide gehören zur Familie der Ölbaumgewächse.

Es gibt beim Liguster Exemplare, die im Winter ihr Laub abwerfen und solche, die so genannte „halbimmergrüne Sträucher“ sind. In milden Klimalagen verlieren diese Pflanzen ihre alten Blätter erst, wenn im nächsten Frühjahr der Laubaustrieb beginnt. Der Liguster hat Lang- und Kurztriebe. Die langen wachsen aufrecht und sind biegsamen. Die Kurztriebe sind oft quirlig angeordnet. Die Laubblätter sind kurz gestielt, die Blattspreite etwa 2,5 cm bis 8 cm lang. Die Form ist elliptisch, die Blätter fühlen sich ledrig an. Nur an der Spitze der neuen Triebe bilden sich im Juni/Juli die Blütenstände (man darf also nicht zu eifrig Schneiden). Nach der Befruchtung reifen schwarze, glänzende, runde Beeren, so groß wie eine Erbse.

Finger weg: Sie schmecken widerlich-süß und sind giftig. flora Zum Foto: Diese wunderschön blühende Ligusterhecker gehört zum Garten einer Kleingartenanlage am Niederfeldsee in Altendorf. Foto: flora

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