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0 09.09.2023
Wildtiere erobern die Stadt. Man liest von Wildschweinen in Berlin, von Waschbären und sogar von Dachsen. In Frintrop wurden vor einiger Zeit zwei von einer Wildkamera “erwischt“.
Rotfüchse haben schon vor vielen Jahren die Stadt als angenehmen Lebensraum für sich entdeckt. Sie sind nämlich schlau und anpassungsfähig. In Essen sollen rund 4000 Füchse (Zahl von 2017) durch Felder, Wiesen und Wälder unterwegs sein und durch Parks, Friedhöfe und Gärten strolchen. Dort nutzen sie Scheunen und andere offene Gebäude, Holzstapel, Rohre, Treppen oder Keller sowie Büsche und Hecken als Unterkunft.
Fürs „Bett“ ist also gesorgt und fürs Frühstück sorgt ebenfalls der Mensch. Füchse fressen alles und die ausgefuchsten Tiere in der Stadt bedienen sich an Abfällen aus Küchen, Imbissbuden oder achtlos im Straßenraum fort geworfener Pizza im Karton. Dabei frisst ein Fuchs „Frutti di Mare“ genau so gerne wie eine „Calzone“. Gerne nimmt er auch draußen für unsere Haustiere serviertes Futter für Katzen und Igel. Von „Natur aus“ stehen Wühlmäuse, Kaninchen und Bodenbrüter, Insekten, Mäuse, Ratten, Früchte, Aas und Hausgeflügel auf dem Speiseplan. Letzteres Leckerchen wird ihm meist übel genommen.
Längst hat er gelernt auch viel befahrene Straßen zu überqueren – ohne von einem Auto angefahren zu werden.
Das erlernte Verhalten geben die Füchse an ihre Nachkommen weiter. Forscher haben herausgefunden, dass “Stadtfüchse“ sich nicht nur in ihrem Verhalten, sondern auch genetisch deutlich von „Landfüchsen“ unterscheiden (NABU).
Vieles macht das Leben in der Stadt für Füchse sehr attraktiv. „Befriedeter Bezirke“ - das sind zum Beispiel Parks, Grünanlagen, Spielplätze, dürfen Jäger nur bedingt und nicht ohne weitere Erlaubnis tätig werden.
Rotfüchse bekommen einmal im Jahr Junge. Die Paarungszeit fällt meist in den Januar und Februar. Vier bis sechs haselnussbraun bis schiefergrau gefärbte Jungtiere kommen nach 7 bis 8 Wochen zur Welt. Nach fünf Wochen färbt sich ihr Fell rötlich braun. Im Spätsommer sind sie erwachsen und suchen sich ein eigenes Revier.
Das ist der Grund, warum zurzeit zwischen Werden und Schönebeck viele junge Füchse unterwegs sind. Sie sind unerfahren und wenig scheu. Doch: Es sind und bleiben Wildtiere. Man sollte sie nicht mit Futter anlocken. Das ist in außerdem verboten.
Vor ein paar Jahren warnte die Stadt Essen Hundehalter vor Füchsen, die an der Staupe erkrankt waren. Diese Viruserkrankung kann auf die Haustiere übertragen werden. Menschen können von Staupe nicht befallen werden. Hunde sollten aber unbedingt geimpft werden.
Räude und Fuchsbandwurm sind weitere übertragbare Krankheiten. Räude ist ein hochansteckende Hautkrankheit, die durch Milben übertragen wird, aber behandelbar ist.
Infektionen mit dem Fuchsbandwurm sind selten. Und von den seltenen Infektionen geschehen viele durch Haustiere, die mit den Eiern des Wurms in Kontakt gekommen sind. Tierärzte raten deshalb: Haustiere regelmäßig entwurmen lassen!
Aber in Sachen Tollwut kann man Entwarnung geben: Deutschland ist seit 2008 tollwutfrei.
Zum Bild: Der Pelz des Rotfuchses ist meist gelb- bis rotbraun, wobei die hellen Haarspitzen den Rumpf oft silbrig erscheinen lassen. Neben der weißen Spitze seines buschigen Schwanzes sind auch Hals, Brust und Bauch weiß gefärbt. Die Tiere erreichen eine Körperlänge von 50 bis 90 cm, wobei die Männchen etwas größer als die Weibchen sind. Die Schwanzlänge beträgt je nach Geschlecht zwischen 30 und 45 cm.
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