Der Giftgrüne hat es in sich

Alkaloide machen den Stechapfel sehr giftig

0 20.08.2021

Durch seine Größe und die Größe der Blüten wird man schnell auf ihn aufmerksam, steht er am Wegesrand, auf Brachen oder in verwilderten Hausgärten: Der Gemeine Stechapfel bzw. Weiße Stechapfel (Datura stramonium) ist in Mitteleuropa der häufigste Vertreter der Gattung der Stechäpfel. Obacht: Er hat es in sich. Wie sämtliche Mitglieder der Familie der Nachtschattengewächse ist auch der Stechapfel giftig und zwar in allen seinen Teilen. Der Gemeine Stechapfel ist eine aufrecht- bis buschigwachsende einjährige Pflanze. Für ein Kraut erreichen die Pflanzen eine erstaunliche Höhe von über einem Meter und manchmal sogar mehr.Die Pflanze ist grün, mitunter changiert sie ins Violette. Der Stängel verzweigt sich wie eine Gabel mit zwei Zinken und ist kahl. Die Blätter sind eiförmig, unregelmäßig spitz gelappt bis doppelt gezähnt oder gebuchtet, weich und etwa handgroß, dunkelgrün an der Oberfläche und graugrün an der Unterseite.

Ihr Geruch wird von vielen als unangenehm beschrieben. Auffällig sind seine großen, hellen Blüten, die sich von Juni bis Oktober allerdings erst zur Nacht öffnen. Es sind Nachtfalter, die auf den Stechapfel fliegen. Bleiben sie aus, bestäubt sich die Pflanze selber mit Erfolg. Die Blüten duften nachts stark, das gewährleistet, dass sie von den Bestäubern auch gefunden werden.

Die eher glockenförmige Blüte ist fünfzipfelig. Sie wird 6 bis 8,5 cm lang. Manche sind eher gelblich, weiß oder violett. Aus den Blüten entstehen viergeteilte, stachelige oder unbestachelte „apfelförmige Kapseln, die in den Stängel-Achseln gerade nach oben stehen. Sie sind eiförmig, 2 bis 4 cm lang und 1,5 bis 3,5 cm breit. Reifen die Samen heran, platzt der „Stechapfel“ auf und gibt etwa 500 bis 800 schwarze, nierenförmige Samen frei.

Was den Stechapfel so giftig macht, sind die Alkaloide, die besonders in den Wurzeln und Samen konzentriert sind. Bereits Mengen ab 0,3 g können Giftwirkungen wie z. B. gesteigerte Erregung, Sinnestäuschungen,Übelkeit, Pupillenerweitung mit Sehstörungen und Atemlähmung hervorrufen.In der Medizin hat der Stechapfel heute keine Bedeutung mehr. Narren und Selbstmörder rauchen die Blätter und landen bestenfalls im Krankenhaus und schlimmstenfalls auf dem Friedhof.

Zum Bild oben: Dieser Stechapfel wächst in der Borbecker Fußgängerzone. Die namengebende Frucht ist gut zu erkennen. Kommt sie zur Reife, gibt sie bis zu 800 Samen frei. Foto: flora

Bild rechts: Auffällig sind auch die schönen weißen Blüten. Foto: flora

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