Das Bocholder Dömchen wurde aus Baracken gebaut

0 27.02.2024

BOCHOLD. Die "Fronleichnamskirche Bochold" zeigt diese Karte aus dem Fundus von Wilhelm Küpper. Das wird einigen borbeck.de-Leserinnen und -Lesern seltsam vorkommen, denn die Kirche an der Wüstenhöferstraße sieht ja heute ganz anders aus. Tatsächlich handelt es sich hier um einen Vorgängerbau, das so genannte "Dömchen". 1907 gründete sich ein Kirchbauverein, um für die Rektoratsgemeinde St. Fronleichnam eine Kirche zu errichten. 1914 wurde der erste Spatenstich für den Sakralbau getan, doch durch den Ersten Weltkrieg kamen bald alle Tätigkeiten zum Erliegen. Infolge der schlechten finanziellen Lage baute die Gemeinde nach dem Ende des Krieges aus drei ehemaligen Kruppschen Baracken eine Notkirche, die der Dechant und Ehrendomherr Euskirchen im September 1919 einweihte. Nach der Inflation wurde damit begonnen, für einen neuen Kirchbau zu sammeln. 1932 schließlich war das "Dömchen" so unbrauchbar geworden, dass ein Neubau unumgänglich wurde.

Die Planungen für die Kirche, wie wir sie heute kennen, begannen 1925 unter Beteiligung des Essener Architekten Ludwig Becker, der bereits die Friedenskirche in Dellwig und viele weitere große Projekte, so das Bottroper Rathaus, konzipiert hatte. Kardinal Testa spendete die damals bedeutende Summe von 400 Goldmark als Grundstock. Am 17. April 1932 tat Dechant Gatzweiler von St. Josef in Frintrop den ersten Spatenstich. Ihm folgte der größte Förderer dieser Kirche, Pfarrer Hubert Bollig. Der Plan für die Kirche stammte vom Architekten und Regierungsbaumeister Alfred Ludwig Wahl aus Essen. Der Grundstein wurde im Juni 1932 gelegt und Ende desselben Jahres weihte Weihbischof Joseph Hammels die Kirche. Das Gotteshaus wurde 1943 durch Bomben erheblich beschädigt und dann schrittweise wiederaufgebaut. 1995 wurde die Kirche unter Denkmalschutz gestellt.

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