Darauf fliegen nicht nur Bienen

Das Echte Labkraut duftet nach Honig

0 18.08.2020

An den Hängen von Bahndämmen macht es sich gerne breit. Hier hat es nicht all zu viel Konkurrenz und leuchtet zurzeit in schönstem Strohgelb. Sehr viele kleine Blüten stehen eng zusammen zusammen, so dass das Echten Labkraut (Galium verum) aus der Ferne beinahe wie Stroh ausschaut. Es gehört wie Waldmeister zur Familie der Rötegewächse. (Rubiaceae).

Die ausdauernde Pflanze blüht den ganzen Sommer über bis in den September. Die Früchte reifen von August bis Oktober. Die glatten, schwarzen Früchte werden meist von Ameisen verbreitet.

Die Pflanzen werden 20 bis 70 Zentimeter hoch. Der Stängel liegt meist am Boden nieder. Es werden unter- und oberirdische Ausläufer gebildet. Die Blätter sind sehr schmal und auf der Unterseite weich behaart. Sie stehen wie beim Waldmeister zu sechst bis zwölft im Wirtel.

Das Echte Labkraut liebt kalkigen Boden und kommt daher häufig in Kalkmagerrasen, an Böschungen und Wegrainen, an Gebüschen und auf Sandfeldern vor. Wenn es mal etwas trockener ist, macht es ihm nichts aus. Auch mit Wärme kommt das Kraut gut klar. Mit seinen nadelförmigen Blättern hat das Labkraut einen eingebauten „Verdunstungsschutz“, zwar werden die Blätter bei Trockenheit schwarz, doch das kann die Pflanze verknusen.

Bemerkenswert: Das Echte Labkraut enthält ein dem Labenzym ähnliches Protein, das Milch zur Gerinnung bringt und das bei der Käseherstellung genutzt wurde. Heute hat man andere Quellen, um an das Enzym zu gelangen, doch für die Herstellung von englischem Cheddarkäse wird das Kraut noch genutzt.

Die Farbstoffe der Blüten geben dem Käse seine gelblich-orange Farbe und sind verantwortlich für seinen besonderen Geschmack. In Schottland wird das Echte Labkraut noch heute als Färbemittel verwendet; die Wurzeln färben rot, die Blüten gelb. Die blühende Pflanze ist auch zum Aromatisieren und Gelbfärben von Getränken geeignet. Die Blüten duften nach Honig und machen das Echte Labkraut zu einer Bienenfutterpflanze.

Doch nicht nur Bienen fliegen auf das Echte Labkraut. Es ist auch Futterpflanze für die Raupen des Kleinen Weinschwärmers und des Taubenschwänzchens.

Zum Bild: Liebe Kinder haben viele Namen. Das Echte Labkraut (Galium verum) wird auch Gelbes Waldstroh, Liebfrauenbettstroh, Liebkraut, Gliedkraut, Gelb-Labkraut genannt. Foto: flora

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