Bis 1960 konnte man hier richtig abfahren!

Bahnhof Altendorf beherbergte einst sogar ein Restaurant mit Biergarten

1 25.09.2023

ALTENDORF. Aus dem Hause "Lerche" ist uns diese Aufnahme vom Bahnhof Altendorf ins Haus geflattert. Ob Ernst Lerche oder seine Tochter Sigrid das Foto machte, ist nicht gewiss. Zwischen 1874 und 1960 war der Bahnhof an der heutigen Kleinen Buschstraße für den Personenverkehr gebaut. Ein weiteres Gleis diente als Umschlagplatz für den nahgelegenen Schlachthof am Holdenweg (heute Wohnbebauung). 1874 kam man von Altendorf aus bis Dortmund oder Osterath, je nachdem, welche Richtung man einschlug. Ab 1912 rollten Güterwagen außerdem noch Richtung Borbeck über Mülheim-Heißen bis Osterfeld-Nord. Für den Personenverkehr wurde der Abzweig nach Borbeck erst 1925 freigegeben - und 1950 wieder eingestellt.

Bis 2002 gab es auf den Schienen nur noch gelegentlichen Güterverkehr. Heute rollen statt Massentransportmittel Fahrräder über die ehemalige Trasse der Rheinischen Bahn. Das wird als Verkehrswende gefeiert. Zweifler und schlechte Radfahrer wünschen sich aber ein besseres, dichteres Schienennetz.

Das eigenwillige Empfangsgebäude mit seinem hohen Dach beherbergte einst sogar eine Bahnhofsgaststätte mit Biergarten. Heute ist der alte Bahnhof sehr schön restauriert und ein echter Hingucker.

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Kommentare

Kommentar von Volker Skor |

Die Gastronomie im ehemaligen Bahnhof Altendorf mit seinem schönem Biergarten und den durch Hecken voneinander getrennten Tischen wurde von den Bewohnern rund um das Objekt liebevoll "kleine Gruga" genannt. An einem der Tische habe ich nicht nur während eines Besuchs mit meiner
Oma die erste "Coca-Cola" getrunken, sondern lauschte viel mehr gespannt ihren Geschichten und Erzählungen. So befand sich zum Beispiel in der Bahn-Unterführung des Holdenwegs, also der Brücke auf heutiger Trasse kurz hinter dem Bahnhof Richtung Stadtmitte eine öffentliche Toilettenanlage. Nachdem sich dort einige unschöne Dinge ereignet haben sollen, würden die Eingänge irgendwann in den späten 1950er Jahren kurzerhand zugemauert. Die ehemaligen Eingangsbereiche kann man noch heute entdecken.

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