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0 01.12.2023
In der Vorweihnachtszeit werden sie mit Schale verkauft. Und auch im restlichen Jahr gibt es Erdnüsse zu kaufen: Geröstet, geölt, gesalzen. Dabei ist die Erdnuss streng botanisch betrachtet gar keine Nuss, sondern eine Schote. Der englische Name „Peanuts“, zu deutsch: Erbsennüsse, legt die Verwandtschaft zur Familie der Hülsenfrüchtler nahe. Erdnüsse gehören wie Erbsen, Bohnen etc. zu ein- und derselben Familie, zur Familie der Hülsenfrüchtler und da zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler, und die bilden Schoten und keine Nüsse. Eigentlich. Uneigentlich ist es uns aber Wurst, was Nuss ist und was nicht. Denn wir haben bereits erfahren, dass die klitzekleinen Kerne der Erdbeere Nüsschen sind, eine Kokosnuss aber Kern einer Steinfrucht. Es ist ein wenig kompliziert und so lassen wir es lieber.
Die Ähnlichkeit zu „echten“ botanischen Nüssen besteht zum einen in der relativ harten (aber bröseligen) Schale und zum anderen in der Beschaffenheit der Nüsse. Sie sind bissfest, enthalten viel Fett und ein wenig Stärke.
Die Erdnuss ist eine niedrige einjährige, krautige Pflanze, mit gefiederten (zusammengesetzten) Blättern. Ihre Laubblätter stehen sich wechselständig gegenüber.
Die Blütezeit reicht von Mai bis August. Die fast stiellosen, orange-gelben Blüten sind typisch für Schmetterlingsblüten, und ähneln denen einer Erbse sehr. Der Kelch der Blüten ist zu einer langen, dünnen Röhre verlängert. Nach der Bestäubung verlängert sich der Fruchtstiel zu einem so genannten „Karpopodium“ (Fruchtträger) und wächst nach unten in den Boden, wo die Frucht zur Reife gelangt.
Ihre Schale ist brüchig, schwammig und runzlig und sie öffnet sich nicht von selbst. Sie enthält einen oder mehrere Samen, die noch von einem braunen Häutchen umgeben sind, das bitter schmeckt.
Die Erdnuss ist eine Pflanze der Tropen, da sie aber nur einjährig ist (und keinen Winter überstehen muss) gedeiht sie auch in den Subtropen. Angebaut wird sie in erster Linie als Ölfrucht. Hauptanbaugebiete sind Westafrika, China, Indien, Nord- und Südamerika.
Die geernteten Feldfrüchte werden zunächst getrocknet. Der Wassergehalt wird von 40 auf 5 bis 10 Prozent reduziert. In warmen Ländern geschieht dies im Freien, in gemäßigten Klimazonen muss Wärme künstlich zugeführt werden. Nach der Trocknung werden sie weiter verarbeitet.Im Jahr 2021 wurden laut der FAO der Vereinten Nationen weltweit 53.926.894 Tonnen Erdnüsse (mit Schale) geerntet. Die zehn größten Produzenten ernteten zusammen 82,8 Prozent der Welternte. China als größter Produzent kam allein auf etwa 33,9 Prozent (Quelle: Wikipedia).
Falls Sie keine Allergie gegen Erdnüsse haben sollten, wäre das vielleicht etwas für Sie: Seit ein paar Jahren werden Erdnuss-Samen in Gärtnereien und Gartencentern zum Kauf angeboten. Da ist die Versuchung groß, auf der eigenen Scholle unter die Erdnussfarmer zu gehen und die Pflanzen dabei zu beobachten, wie sie ihre Samen in der Erde versenken. Wie schön wäre es, selber Erdnüsse zu pflanzen und in der Pfanne zu rösten?
Ganz so leicht, wie es sich anhört, ist es nicht. Erdnüsse sind nämlich Frierpitter. Und wenn die Temperatur unter 18 Grad Celsius fällt, dann ist die Ernte vermasselt. Gärtner raten, ab Februar die Pflanzen auf der Fensterbank vorzuziehen. Nach draußen können sie erst ab Ende Mai – oder in Gegenden, in denen das Klima ein wenig rauer ist – gar nicht. Dann funktioniert die Chose nur im Gewächshaus. Viel Sonne ist wichtig. Und durstig sind die Erdnüsse auch. Sie müssen stets gewässert werden – aber Staunässe können sie auch nicht vertragen. Und nicht zuletzt: Der Boden ringsum die Pflanze sollte gelockert werden, sonst kann sie ihre Karpopodien nicht in der Erde versenken.
Zu den Bildern:
Oben: Der Versuch unter die Erdnussfarmer in Essen zu gehen scheiterte trotz Klimawandels kläglich. Zwar wuchsen die Pflanzen zunächst gut, gingen dann aber ein. Es hatte vermutlich zu viel geregnet. Foto: flora
Links: Eine Abbildung aus dem 1967 im Otto Maier Verlag erschienenen Buch „Nutzpflanzen in Farben“ zeigt eine fruchtende Erdnusspflanze.
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