1972: 4000 Borbecker Haushalte ohne Telefonanschluss

Diebe klauten Blei und Lötblei mit Lkw

0 08.02.2022

Zurückgeblättert: Borbeck im Jahre 1972 hatte einiges zu bieten. Zum Beispiel: Die Stadt musste ich auf die Hinterbeine stellen, um die Haushalte mit Telefonanschlüssen zu versorgen.

Im Handyzeitalter undenkbar: Im Februar 1972 warten 4000 Borbecker Haushalte auf einen Telefonanschluss. Die BN schreiben: „Eine neue Fernsprech-Vermittlungsstelle für den Stadtteil Bochold errichtet das Fernmeldeamt auf dem Grundstück Neustraße 201 neben der ehem. Bergberufsschule, die bis vor einigen Jahren das Borbecker Mädchen-Gymnasium beherbergt hat. Mit einer Kapazität von 4560 Anschlüssen wird die Vermittlung Bochold etwa in Jahresfrist ihren Dienst aufnehmen. 3400 bereits bestehende Anschlüsse werden vom Fernsprech-Vermittlungsamt Fliegenbusch übernommen, das in der Entwicklung des Fernsprechwesens in der Nachkriegszeit eine Mutterrolle übernommen hat. Auf die im Fliegenbusch frei werdenden 3400 Anschlüsse warten Antragsteller schon seit längerer Zeit. Im Augenblick liegen dem Fernmeldeamt Essen über 4000 Anträge aus Borbeck vor, denen bisher nicht entsprochen werden konnte.“

Die Zeitung bemerkt ferner: Alle Anschlüsse, die vom neuen Vermittlungsamt Bochold geschaltet werden, erhalten Fernsprechnummern, die mit 66 beginnen. Auch den übrigen Borbecker Nummern, wird man künftig anmerken können, in welchen Stadtgebiet sie installiert sind. Für den Bereich Altendorf sind die Anfangsziffern 62, für Borbeck die Anfangsziffern 67 und für Gerschede die Anfangsziffern 68 reserviert.

Es wird aber auch überall gebaut. Zum Beispiel in der Dachstraße werden moderne Eigentumswohnungen errichtet. (Siehe Ausriss rechts)

Bauarbeiten machen keine nennenswerten Fortschritte: „Der Wanderweg am Rhein-Herne-Kanal ist wieder um einen Kilometer kürzer geworden“, beschweren sich die Borbecker. Der Zugang zum Berne-Düker und zum ehemaligen Kruppschen Hafen wurde gesperrt. „Da die Bauarbeiten zwischen der Bottroper Straße und der Prosperstraße noch keine nennenswerten Fortschritte gemacht haben, sind Spaziergänger auf kleine Reste des ehemaligen Wanderweges angewiesen, dessen Einrichtung vor Jahren als soziale Tat gepriesen wurde.

Mehr Jugendräume möchte der Borbecker Bürgerausschuss eingerichtet wissen. Der Bürgerausschuss war der Vorläufer der Bezirksvertretung.

Goldene Zeiten für Kirchenmusik: Die Kantorei der Matthäuskirche führt in St. Dionysius die Johannes-Passion von Bach auf. Hanns Bierbrodt ist der musikalische Leiter.

Von Bischof Hammels zum Priester geweiht wurde 1932 Pfr. Hültenschmidt aus St. Franziskus. Das 40-jährige Jubiläum wird groß gefeiert.

"Polizei machte guten Fang“ heißt es im Februar in den BN und entdeckte einen Lkw voll Diebesgut an der Germaniastraße. Das Trio hatte 33 Rollen Blei und 50 Stangen Lötblei in einem Borbecker Dachdeckerbetrieb gestohlen. Außerdem klaute ein Dieb 150 DM in einem Tapetengeschäft an der Germaniastraße. Außerdem stellte die Polizei in einem anderen Fall eine Waffe und Munition sicher.

Das traf den damaligen Geschmack vieler: Das Wohnzimmer 1972 hat dicke Polstermöbel, einen schweren Couchtisch und die "Eiche-brutal-Schrankwand".

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